Das Leben
Ernst van Dorp wurde in einer politisch brisanten Zeit, die mit dem 2. Weltkrieg in einer Katastrophe mündete, im Jahr 1920 geboren. Aus dem Krieg kehrt er zurück in seine Heimatstadt Bonn, die durch die Bombardierung vom 18.10.1944 schwer zerstört wurde. Auch sein Elternhaus am Münsterplatz 25 wurde Opfer dieses Luftangriffs. Gemeinsam mit den beiden Geschwistern wird das Haus wieder hergerichtet und bewohnbar gemacht.
1946 beginnt er sein Architekturstudium an der Technischen Hochschule Fridericiana in Karlsruhe.1949 erhält Ernst van Dorp als Auszeichnung für eine studentische Wettbewerbsarbeit ein Stipendium für einen einjährigen Studienaufenthalt an der Massachusetts Institut of Technology (MIT) in Cambridge in den USA. Dort lernt er Walter Gropius kennen und studiert die Arbeiten von Mies van de Rohe und Frank Lloyd Wright.
Das Angebot von Walter Gropius zu einem weiteren Studium in Harvard lehnt er ab und kehrt 1950 nach Deutschland zurück, um bei dem Architekten und Hochschullehrer Egon Eiermann sein Diplom abzulegen.
1952 gründet er sein eigenes Architekturbüro im Haus Münsterplatz. Das 1967 fertiggestellte Atelierhaus am Bonner Talweg war für ihn bis zu seinem Tod im Jahr 2003 der Ort seiner Auseinandersetzung mit Architektur, Gestaltung und Kreativität.
Spektakuläre Bauten im Ausland, z.B. die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Rio de Janeiro und im Inland, z.B. das Rathaus Center Ludwigshafen sind nach seinen Entwürfen entstanden.
Aber auch Sakralbauten für den Johannesbund in Leutesdorf oder Sportanlagen wie der Sportpark Nord entstammen seiner Feder. Es ging aber auch alles eine Nummer kleiner, wie die Bauten für den Photographen Charles Wilp in Mombasa Kenia oder das Heimatmuseum Bonn-Beuel zeigen.